Zum ersten Mal war die Sommerschule dieses Jahr in Fushë Kosova zu Gast. Eingeladen von der englischen Organisation «The Ideas Partnership» (theideaspartnership.org), die sich für die Verbesserung der Lebensumstände der Roma einsetzt. Mit drei Freiwilligen aus der Schweiz und drei jungen Erwachsenen aus dem Kosovo boten wir ein einwöchiges Sommerprogramm für die Kinder des Stadtteils an. Viele der Kinder, mit denen wir gespielt, gesungen und gezeichnet haben, leben unter katastrophalen Bedingungen. Ihre Eltern sind wie die meisten Mitglieder der ethnischen Minderheiten im Kosovo arbeitslos. Mütter, Väter und Kinder halten sich mit dem Verkauf von verwertbarem Material aus Abfallhalden über Wasser. Die Familien können sich weder einen Arzt leisten, noch reicht der tägliche Euro, mit dem viele der Familien durchkommen müssen, fürs Essen. Wegen der steigenden Zahl von zurückgeschafften Familien aus Westeuropa verschärft sich die prekäre Lebenssituation der Roma im Kosovo zusätzlich. In den öffentlichen Schulen werden Romakinder oft diskriminiert. Zuhause fehlt ihnen häufig die nötige Unterstützung, weil die Eltern entweder selber nie zur Schule gegangen sind oder die minimalsten Voraussetzungen wie Licht oder Heizung fehlen.
Es war eine Sommerschul-Woche mit leuchtenden Kinderaugen und berührenden Begegnungen. Trotzdem reisten wir mit schweren Herzen ab. Wie kann es sein, dass Kinder mitten in Europa unter solchen Umständen aufwachsen müssen? Liebe Freundinnen und Freunde der Sommerschule Kosovo, schaut nicht weg! Setzt euch dafür ein, dass Roma-Familien nicht in den Kosovo zurückgeschafft werden, und unterstützt Organisationen, die sich für den Schutz von Minderheiten einsetzen.
Tausend Dank allen Spenderinnen und Spendern, die dieses Ferienprogramm möglich gemacht haben, und ein grosses Dankeschön an alle Freiwilligen!