In den letzten Monaten hat Jimmy von der Jimmy-Mustafa-Band einen neuen Song sowie ein passendes Musikvideo produziert! Dabei wurden die Kinder von Music4All aktiv eingebunden und konnten ihr musikalisches Talent unter Beweis stellen. Besonders eindrucksvoll: Sie wählten selbst das Thema „Häusliche Gewalt“ – ein ernstes und wichtiges Thema, das nicht nur in Plementina, sondern auch bei uns relevant ist.
Durch die Musik setzen sie ein starkes Zeichen und zeigen, wie Kunst zur Bewältigung schwieriger Erfahrungen beitragen kann. Die Music4All-Initiative bietet ihnen dabei einen geschützten Raum, um sich kreativ auszudrücken und Gemeinschaft zu erleben.
Schaut euch das Video an und lasst euch von der Kraft der Musik berühren!
Staub wirbelte unter den Reifen auf, als das kleine Team aus der Schweiz nach zwei Tagen Reise endlich Plementina erreichte. Die letzten Kilometer waren abenteuerlich gewesen – eine verschüttete Strasse hatte sie zu einem Umweg gezwungen. Doch nun standen sie am Rand des Dorfes, wo ein rauchender Kamin den Eingang markierte.
Simon, der die gesamte Strecke mit dem Fahrrad zurückgelegt hatte, erwartete sie bereits. Während sich alle um ihn versammelten, um seine abenteuerliche Reise zu feiern, tauchten nach und nach Kinder aus den umliegenden Häusern auf. Erst schüchtern, dann neugierig. Sie hatten gehört, dass die „Zirkusmenschen“ wieder da waren.
Nach einem kurzen Begrüssungstee bei der Familie Mustafa schlug das Team seine Zelte im Garten der Familie Berisha auf. Die harte Erde machte es schwierig, die Heringe in den Boden zu schlagen, doch mit vereinten Kräften schafften sie es. Bald flatterten bunte Wimpel in der warmen Sommerluft, und der kleine Zirkusplatz war bereit.
Am nächsten Tag begann die Zirkuswoche mit einem traditionellen Umzug durch das Dorf. Die Neuigkeit verbreitete sich rasend schnell. Überall riefen Kinder: „To BSF?“ – sie wollten wissen, ob es losging. Und ja, es ging los!
Jeden Nachmittag strömten mehr Kinder zum Gelände von Balkan Sunflowers Kosovo. Nach einer kurzen Show des Teams durften sie selbst aktiv werden: Diabolo, Slackline, Jonglage, Akrobatik, Clownerie – für jeden gab es etwas. Nebenbei wurde gemalt, gebastelt und geschminkt.
Eine besondere Verbindung entstand zwischen dem Team und der Roma-Community durch die einheimischen Helfer:innen. Jimmy, der Leiter der Musikschule „Music 4 all“, war dabei eine zentrale Figur. Er informierte die Familien über das Projekt, half bei Übersetzungen und begleitete die Shows mit seiner Gitarre.
Der Höhepunkt kam am Sonntag: Die Kindergruppen hatten sich eine Woche lang vorbereitet, und nun durften sie ihr Können präsentieren. Nach einer 25-minütigen Show des Zirkusteams gehörte die Bühne den jungen Künstler:innen. Sechs Gruppen führten ihre Choreografien auf, eine Percussion-Gruppe aus der Musikschule spielte mitreissende Rhythmen, und die Clowns sorgten für Lacher.
Der Applaus war ohrenbetäubend. Die Menschen – Roma, Albaner:innen, Serb:innen, Schweizer:innen – sassen beisammen, lachten, redeten und machten Erinnerungsfotos. In diesen Momenten zählten keine Unterschiede, nur das gemeinsame Erleben.
Am nächsten Tag verabschiedete sich das Team mit einem fröhlichen Spiel- und Spass-Morgen. Dann wurden die Zelte abgebaut, das Material verstaut und das Auto bis zum letzten Millimeter gefüllt. Noch einmal winkten die Kinder, noch einmal erklang die Frage:
„Kommt ihr nächstes Jahr wieder?“
Das Team lächelte. „Wir hoffen es sehr.“
Ein grosser Dank an die Unterstützer:innen
Ohne die Unterstützung vieler grossherziger Menschen wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen. Unser tiefster Dank gilt Tanja Polli, die mit ihrem Engagement im Fundraising und ihrem Fachwissen das Projekt von Anfang an begleitet hat. Ein besonderer Dank geht an die JUBLA Freiburg, die uns einen Kleinbus kostenlos zur Verfügung stellte, und an den Circolino Pipistrello, der uns grosszügig Zirkusmaterial ausgeliehen hat.
Ebenso danken wir der NGO Balkan Sunflowers Kosovo, die uns ihren Garten als Übungsort zur Verfügung stellte, und der Familie Berisha, die uns in ihrem Garten nicht nur einen Schlafplatz bot, sondern uns auch mit köstlichen Mahlzeiten versorgte.
Und schliesslich geht unser grösster Dank an die Kinder von Plementina, die uns mit ihrer Freude, ihrem Mut und ihrer Begeisterung gezeigt haben, dass der Zirkus nicht nur eine Kunstform ist – sondern ein Ort der Begegnung, des Vertrauens und der grenzenlosen Möglichkeiten.
Die Zirkuswochen in Kosovo sind zur Tradition geworden. Die Ankunft der Schweizer Zirkusartist:innen ist für die Kids von Plementina der Höhepunkt des Sommers!
Die Freiwilligen aus der Schweiz und Jugendliche aus Plementina stellen mit den Kindern von Plementina eine Zirkusaufführung auf die Beine. Immer mit dabei: Das Team der Musikschule M4all rund um den Roma-Musiker Jimmy Mustafa.
Dieses Projekt bietet nicht nur Freude und Unterhaltung, sondern schenkt den Kindern in der Roma-Mahalla die Möglichkeit, einmal im Rampenlicht zu stehen, sich stark und gut zu fühlen – keine Selbstverständlichkeit für Kinder aus der Roma-Community im Kosovo. Deine Unterstützung hilft, die Reise, Verpflegung und den Strom vor Ort zu finanzieren. Der Rest basiert auf Freiwilligenarbeit.
Hilf mit, den Kindern von Plementina unvergessliche Momente zu schenken. Unterstütze uns und werde Teil dieser wunderbaren Initiative!
Im August 2023 reisten zum zweiten Mal Zirkus-Artist:innen aus der Schweiz nach Plementina. In enger Zusammenarbeit mit M4all geniessen die Kinder der Roma Mahalla gemeinsam die schönste Zeit ihrer Sommerferien. Einfach fantastisch! Tausend Dank an alle, die das möglich gemacht haben! Und einen besonderen Dank an Simon Rauber für dieses berührende Video!
Der Verein Sommerschule Kosovo bitte Sie um eine Spende, ob 100 Franken oder nur 5 Franken – jeder noch so kleine Betrag hilft und bewirkt Grosses.
Wer ist Jimmy Mustafa & was ist «Music4All»?
Sein Name ist Jimmy Mustafa und er ist der Kopf der Roma-Band «Jimmy-Mustafa-Band» aus Plementina. Plemetina ist eine kleine Stadt in der Gemeinde Obiliq bei Prishtina. Ein multiethnischer Ort, an dem Albaner, Serben, Roma, Aschkali zusammenleben. Im Jahr 2009 haben hier sechs junge Roma-Musiker ihre Talente vereint, um ein neues Musik-Genre zu begründen, eine Mischung aus traditioneller Roma- und moderner Popmusik. Die Band produzierte zwei Studioalben «Posvetime» (Dedicated) «Romane Bajrakja» (Roma Flags) und war in den Jahren 2018 und 2019 in der Schweiz und in Deutschland auf Tournee.
Im Jahr 2019 gründete Jimmy Mustafa in der Roma-Mahalla von Plementina die kleine Musikschule «Music4All», eine wegweisende und höchst erfüllende Initiative, die es Kindern und Jugendlichen ermöglicht, ihre musikalischen und künstlerischen Talente zu entdecken und zu erweitern. «Music4All» bietet Kindern aus armutsbetroffenen Familien kostenlosen Gitarren-, Cajon-, Klavier- und Gesangsunterricht. An manchen Wochenenden organisiert «Music4All» Ausflüge in ein Schwimmbad oder einen Besuch in der Hauptstadt Prishtina. Für viele Kinder ist es die erste Reise raus aus der ärmlichen Nachbarschaft.
Unser Zentrum «Music4All» ist für viele Kinder und Jugendliche in der Roma-Mahalla von Plementina zum zweiten Zuhause geworden. Helfen Sie mit, dass Ihnen dieses Zuhause erhalten bleibt!
Wie können sie helfen?
Ganz einfach, ohne grossen Aufwand.
Einfach mit einer Spende an:
PC 85-480540-6
IBAN: CH25 0900 0000 8548 0540 6
Verein Sommerschule Kosovo
8400 Winterthur
bitte unter Vermerk MUSIC4ALL eintragen
(ab 200.- CHF veröffentlichen wir auf Wunsch Ihren Name auf unserer Webseite)
Im August 2022 machten sich acht Zirkusbegeisterte aus dem Umfeld des Kinderzirkus Circolino Pipistrello auf die 1700 km Fahrt von Winterthur nach Plementina, genauer gesagt in die dortige Roma-Mahalla. Ihr Ziel war es, den Kindern zu zeigen, dass man unabhängig von Herkunft und Familienverhältnissen gemeinsam Spass haben kann. Was die jungen Schweizerinnen und Schweizer mitbrachten, war ein Zirkus im Miniformat: Matten, Jonglierbälle, Slacklines, Kostüme…
Kaum angekommen, wurde gemeinsam mit den Kindern von Plementina und den Freiwilligen der Musikschule «M4all» losgelegt. Der von «Balkan Sunflowers» zur Verfügung gestellte Platz war im Nu zur Manege umgestaltet. Richtig los gings dann mit einem Umzug durchs Quartier.
Die Kinder durften ausprobieren, mitgestalten, ihre Ideen umsetzen. Schnell zeigte sich, was ihre Lieblingsdisziplinen waren: Jonglage auf der Slackline oder wilde Akrobatik auf der Matte. Damit bei all der Action die Umwelt nicht vergessen ging, sammelten die «Pippis» mit den Kindern jeden Tag liegengelassen Abfall ein und sprachen mit den Kindern über die Umweltschäden, die weggeworfener Plastik anrichten kann.
Ende der Woche – so der Plan – sollte es eine Zirkusvorstellung für Eltern, Freunde und Nachbarn geben. In der Manage natürlich die Kinder. Nach fleissigem Proben in kleineren Gruppen waren am letzten Tag alle so weit. Das Lampenfieber wuchs, doch leider gleichzeitig auch die Gewitterwolkentürme am Himmel. Die Vorstellung fiel schliesslich aufgrund eines Unwetters und Stromausfall regelrecht ins Wasser.
Einige Kinder kamen trotzdem zur Manege und der Besuch aus der Schweiz liess es sich nicht nehmen, mit ihnen im Regen zu spielen, zu musizieren und gemeinsam zu feiern. Immer mehr Kinder kamen dazu und zum Schluss noch viele der Eltern. So wurde der letzte Abend doch noch zum Fest!
Diese grossartige Woche mit vielen Eindrücken und Emotionen konnten die Kinder von Plementina nur dank unserer Spender:innen geniessen. Tausend Dank!
Die Schulferien bedeuten für viele Kinder in der Roma-Mahalla von Plementina im Kosovo vor allem eines: Langeweile… Von einem eigenen Zimmer, einem Schwimmbad oder gar Ferien am Meer können die meisten nur träumen. Wir möchten mit ihnen nun etwas erleben, das ihre diesjährigen Sommerferien unvergesslich macht: Zirkusartist:in sein und von Profis aus dem Schweizer Circolino Pipistrello jonglieren, balancieren und Akrobatik lernen!
Ein weiteres Corona-Jahr zog ins Land, eine Sommerschule zu organisieren, war unter den gegebenen Umständen nicht möglich. Doch wir blieben nicht tatenlos – unser Volunteer Basil Herzog verbrachte eine Woche in Plementina und übte mit den Kindern Jonglage, Akrobatik – und alles andere, was das Kinderherz begehrt. Danke für deinen Einsatz lieber Basil! Mit in Basils Bus reisten Bongos in den Kosovo, danke Nanina Ghelfi! Wir haben nun entschieden, dieses Jahr der lokalen Initiative M4all, die zum Ziel hat, möglichst vielen armutsbetroffenen Kindern Musikunterricht anzubieten, unter die Arme zu greifen. Wer die kleine Musikschule einmal besucht hat, weiss warum.
Vor mehr als zwei Jahren hatte der Musiker und Leader der Band «Jimmy Mustafa Band» Jimmy Mustafa die Idee, in seinem Dorf eine kleine Musikschule zu eröffnen. Die Kinder in der Mahalla, in der hauptsächlich Familien der Roma-Community leben, sind armutsbetroffen, haben kaum Möglichkeiten zu einer anregenden Freizeitgestaltung. Jimmy begann aus eigener Initivative, ein paar wenigen Kindern Musikunterricht zu geben. Bald fanden ausgediente Instrumente aus der Schweiz den Weg nach Plemetina, die Klassen wuchsen. Seit bald zwei Jahren finden nun jedes Wochenende Dutzende Kinder den Weg in den winzigen Raum im Haus der Familie Mustafa, singen, musizieren und trommeln zusammen. Unter der Woche sind sie dort, um unter fachlicher Anleitung zu üben. Freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – fast alles junge Leute aus dem Dorf, helfen mit. Mehr als 90 Prozent der jungen Frauen und Männer der Roma-Community sind arbeitslos, so wurde die Musikschule auch für die Volunteers der Dreh- und Angelpunkt ihres Alltags. Wenn immer es die finanziellen Möglichkeiten des kleines Projekts es zulassen, zieht die Musikschule in die nahe Ferne: Zum ersten Mal ins Schwimmbad, zum ersten Mal in die nahe Hauptstadt Prishtina, zum ersten Mal Wandern in den nahen Hügeln. Jimmy und die Sommerschule möchten weitermachen – noch mehr Kindern eine Perspektive eröffnen, noch mehr Kindern die Welt ausserhalb der Mahalla zeigen. Helfen Sie mit?
56 Prozent der Kinder im Kosovo leben in einem Haushalt ohne ein einziges Buch. Bücher in der Muttersprache der Roma-Kinder konnten wir überhaupt nicht finden. Wir haben darum zusammen mit der Roma-Aktivistin Aziza Butić und dem Roma-Künstler Bajram Mehmeti ein Bilderbuch gestaltet, das die Lebensrealität in den Roma-Mahallas einfängt, die Diskrimierung in den Schulen thematisiert. Das Büchlein erzählt die Geschichte des Roma-Mädchens Ajša in Romanes, Albanisch, Serbisch und Englisch. Damit die Geschichte für alle zugänglich ist, die gerne über den Tellerrand hinaus lesen.
Ein grosses Dankeschön an alle, die dieses wunderbare Buch möglich gemacht haben!
